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OECD veröffentlicht „Altersversorgung in Zeiten von Covid-19“

24.06.2020

Am 22. Juni 2020 hat die OECD das Papier Retirement savings in the time of COVID-19 veröffentlicht. In dem politischen Kurzdossier werden die Auswirkungen von Covid-19 auf die Altersversorgung detailliert beschrieben, bereits umgesetzte Maßnahmen dargestellt und abschließend Politikempfehlungen ausgesprochen.

Zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Altersversorgung zählen u.a. fallende Aktienmärkte (und damit fallende Bedeckung der Zusagen) und niedrigere Beiträge (z.B. durch Kurzarbeit) zur ergänzenden Altersversorgung. Darüber hinaus kann die Arbeit im Homeoffice zu Herausforderungen in der Administration der Altersversorgung führen.

Bisher in den OECD-Ländern getroffene Maßnahmen richten sich an Begünstigte, Arbeitgeber, Rentner sowie an Altersversorgungseinrichtungen. So soll z.B. verhindert werden, dass kurzfristige Kapitalmarktverluste durch Verkauf realisiert werden; die Fristen für Arbeitgebernachschüsse werden verlängert und/oder es wird Unterstützung angeboten, um Beiträge aufrecht erhalten zu können. Einige Länder erlauben es, durch Entnahme von Kapital kurzfristige finanzielle Engpässe der Begünstigten zu überbrücken, dies kann jedoch im Alter zu niedrigeren Ansprüchen führen.

In ihren Politikempfehlungen spricht die OECD sich für eine gewisse Flexibilität aus, sieht aber die Entnahme von Kapital wegen der langfristigen Folgen als letztes Mittel an. Als zusammengefasste Begründung für diese Ablehnung schreibt sie: „The goal of retirement plans is to finance retirement“.

Bereits am 26. Mai hatte die von der OECD unterstützte International Organisation of Pension Supervisors ihr Statement on pension supervisory actions to mitigate the consequences of the Covid-19 crisis veröffentlicht. IOPS unterstützt den „flexiblen und pragmatischen“ Ansatz, den viele nationale Aufseher gewählt haben, warnt aber wie die OECD auch vor Maßnahmen, die die Bezüge im Alter wesentlich verschlechtern würden.