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Ampel oder Jamaika und die Folgen für die kapitalgedeckte Altersversorgung

29.09.2021

Ampel oder doch Jamaika, aber sicher keine GroKo, so sieht es nach der Wahl aus. Doch was bedeutet das für die Inhalte möglicher Koalitionsverträge, was bedeutet das für die Zukunft der Altersversorgung, insbesondere der bAV? Im Heft 5 der BetrAV haben wir die Wahlprogramme mit Blick auf die Rentenpolitik verglichen und uns vor allem die Aussagen zur kapitalgedeckten Altersversorgung genauer angeschaut. Alle Parteien, die für eine Koalition in Frage kommen, machen Vorschläge für Standardvorsorgeprodukte bzw. „Staatsfondsmodelle“.

Zumeist sind sie aber sehr vage und unkonkret. Während die FDP mit der Aktienrente einen Teil der gesetzlichen Renten in Zukunft kapitalgedeckt aufbauen will, geht es in den anderen Vorschlägen um einen Ausbau der dritten Säule, jeweils mit einem höheren Grad an Verbindlichkeit durch Opt-Out-Modelle. In jedem Fall soll aber der Arbeitgeber als „Vertriebskanal“ eingesetzt werden, um die administrativen Kosten gering zu halten. Hinsichtlich der Leistungsphase ist aber keiner der Vorschläge wirklich ausgereift. Und über die wahren Administrationskosten, die z.B. durch die Kontrolle und Überwachung eines Opt-Out-Modells entstehen, wird ebenso geschwiegen, wie über die wettbewerbsrechtlichen Fragen bei einer solchen „Überkonkurrenz“. Auch die, mit den Vorschlägen verbundene, Kannibalisierung bestehender Vorsorgemaßnahmen der zweiten und dritten Säule werden übersehen. Bleibt zu hoffen, dass nicht vorschnell kontraproduktive Ideen Eingang in einen Koalitionsvertrag finden.