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EU veröffentlicht Studie “Best practices and performance of auto-enrolment mechanisms for pension savings”

07.12.2021

Am 29. November 2021 hat die Europäische Kommission den Bericht Best practices and performance of auto-enrolment mechanisms for pension savings vorgelegt, der eine lange Vorgeschichte hat.

Die Alterung der Gesellschaft und die höhere Lebenserwartung in der Europäischen Union (EU) haben Zweifel an der Angemessenheit und finanziellen Tragfähigkeit der bestehenden Rentensysteme aufkommen lassen, um ein Alterseinkommen zu erzielen, das einen angemessenen Lebensstandard gewährleistet und Altersarmut verhindert. Darüber hinaus haben die Wirtschafts- und Finanzkrise 2007-2008 und die anschließenden politischen Maßnahmen die soziale Ungleichheit in der EU verschärft. Im Jahr 2015 forderte die Juncker-Kommission eine stärkere soziale Konvergenz zwischen und innerhalb der Mitgliedstaaten und schlug eine Europäische Säule sozialer Rechte (EPSR) vor. Die EPSR-Initiative wurde 2017 von der Europäischen Kommission (EK) mit dem übergreifenden Ziel ins Leben gerufen, neue soziale Standards für die Menschen in der EU zu schaffen und bestehende zu verbessern. Von den zwanzig Grundsätzen, auf die sich alle Mitgliedstaaten geeinigt haben, gab es eine Verpflichtung und Verantwortung (sowohl auf Ebene der Union als auch der Mitgliedstaaten), um sicherzustellen: "Arbeitnehmer und Selbstständige im Ruhestand haben das Recht auf eine Rente, die ihren Beiträgen entspricht und ein angemessenes Einkommen gewährleistet. Frauen und Männer müssen die gleichen Möglichkeiten haben, Rentenansprüche zu erwerben", und dass "jeder Mensch im Alter das Recht auf Mittel hat, die ein Leben in Würde gewährleisten". In der Ausgabe 2018 des alle drei Jahre erscheinenden Berichts über die Angemessenheit der Renten betonte die Kommission die Rolle gut gestalteter Zusatzrentensysteme zusätzlich zur gesetzlichen Rente, um angemessene Rentenergebnisse zu erzielen. Sie erkannte auch die automatische Einschreibung (auch als "Auto-Enrolment" bezeichnet) als ein potenzielles politisches Instrument an, das in Kombination mit anderen (z.B. steuerlichen und finanziellen) Anreizen eingesetzt werden kann, um die Abdeckung der Zusatzrenten zu verbessern.

Die automatische Anmeldung ist ein Mechanismus, der Einzelpersonen automatisch in ein Altersvorsorgesystem einbezieht, sofern sie sich nicht aktiv dagegen entscheiden. Solche Systeme können nach Auffassung der Kommission je nach ihrer Ausgestaltung regelmäßiges Sparen in kosteneffiziente Rentenprodukte fördern, die in ein diversifiziertes Portfolio von Vermögenswerten reinvestieren. Ziel dieser Studie, so die Kommission, sei es, die Merkmale und bewährten Praktiken der verschiedenen Mechanismen für die automatische Anmeldung zu Rentensystemen darzustellen. Sie vergleicht diese Praktiken in EU- und Nicht-EU-Ländern und liefert erste empirische Belege für die Auswirkungen der Selbstbeteiligung auf die Angemessenheit der Altersversorgung, insbesondere in Ländern, in denen sie gut eingeführt ist. Die Studie versteht sich als Beitrag zu einem der Hauptziele des Kommissionsprogramms für die Kapitalmarktunion (CMU), nämlich die Diversifizierung des Finanzvermögens der Haushalte und die Angemessenheit der Altersversorgung durch die Kapitalmärkte zu verbessern.