EIOPA hat am 10. Dezember 2021 die 20-seitige Strategie für die digitale Transformation veröffentlicht. Mit ihr will sie die nationalen Aufsichtsbehörden und den Versicherungs- und Pensionssektor bei der Bewältigung der digitalen Transformation durch einen technologieneutralen, zukunftssicheren, ethischen und sicheren Ansatz für Finanzinnovation und Digitalisierung unterstützen.

Das Papier benennt fünf langfristige Prioritäten:

1. Nutzung der Entwicklung eines soliden europäischen „Datenökosystems“

2. Vorbereitung auf eine Zunahme der Nutzung künstlicher Intelligenz bei gleichzeitiger Konzentration auf die finanzielle Inklusion

3. Sicherstellung eines vorausschauenden Ansatzes für finanzielle Stabilität und Widerstandsfähigkeit

4. Nutzung der Vorteile des europäischen Binnenmarktes

5. Stärkung der aufsichtlichen Möglichkeiten von EIOPA und der nationalen Aufsichtsbehörden

Die fünf Prioritäten weisen Bezüge zu mehreren aktuellen Vorhaben der EU-Kommission auf und unterstreichen die Rolle und den Einfluss von EIOPA bei ihrer Konzeption und Umsetzung. So kündigt EIOPA als Gegenstand von Priorität 1 eine Zusammenarbeit mit der Kommission bei der Entwicklung von „financial data spaces“ an (vgl. Artikel zum Legislativ-Vorschlag der Kommission zum Thema ESAP). Genannt werden auch Fragen der nachhaltigen Finanzen sowie Systeme zum „Pension Tracking“, also Punkte, die Gegenstand der rentenpolitischen Maßnahmen des Aktionsplans zur Stärkung der Kapitalmarktunion sind (vgl. Artikel zu EIOPAs jüngsten „Technical advices“). Mit Priorität 3 verweist EIOPA auf ihre Rolle bei der Umsetzung der geplanten DORA-Verordnung (vgl. Artikel zu diesem Thema).