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Erfolgreicher Auftakt der 85. aba-Jahrestagung

16.05.2023

Am Vormittag des 16. Mai 2023 erlebte die 85. Jahrestagung der aba in Berlin ihren erfolgreichen Auftakt. Das Programm der zweitägigen Veranstaltung rund um die betriebliche Altersversorgung behandelt wie gewohnt eine breite Palette an Fachfragen und Fachfragen.  

Rund 480 Personen im Saal in Berlin und weitere 150 Personen per Videostream an ihren Bildschirmen verfolgten ab 9:30 Uhr den Lagebericht des Vorsitzenden Dr. Georg Thurnes. Die Forderung nach einem Betriebsrentengesetz II war die Quintessenz seines Vortrags. 

Inhaltlich behandelte Dr. Thurnes aktuelle aba-Empfehlungen zu Anpassungen am Sozialpartnermodell, zur Geringverdienerförderung und für die Beseitigung und Vermeidung unnötiger bürokratischer Hemmnisse. Das Nachweisgesetz und künftig womöglich die Umsetzung kinderzahlbezogener Pflegeversicherungsbeiträge durch das Pflege- und Entlastungsgesetz (derzeit in den parlamentarischen Beratungen) produzieren einen hohen administrativen Aufwand, der durch eine konsequente Nutzung digitaler Verfahren verringert werden könnte. Im Hinblick auf die gewährte Förderung im Steuer- und Sozialversicherungsrecht wurden auch die aktuellen Pläne zur Ausweitung der Mitarbeiterbeteiligung und Vermögensbildung kritisiert. 

Eine entschiedene Ablehnung erteilte Dr. Thurnes Staatsfondsmodellen zur individuellen privaten Vorsorge. „Wir brauchen eine robuste Altersversorgung mit dualem Kern aus staatlicher und betrieblicher Altersversorgung, weil diese als kollektive Systeme höchst effizient lebenslange Leistungen liefern und sich optimal ergänzen.“ 

Die aba-Pressemitteilung zum Tätigkeitsbericht ist hier abrufbar.

Im weiteren Verlauf des Vormittags wurde das Thema „Öffentlich-rechtliche Fonds“ in noch größerer Tiefe behandelt. 
 
Richard Gröttheim ging der Frage nach, ob und inwieweit der schwedische staatlich verwaltete Aktienfonds AP7 beispielgebend auch für Deutschland sein könnte. Daran schloss sich eine Vorstellung des Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung (KENFO) von Dr. Thomas Bley an, der dabei auch Aspekte der Governance und bisherige Erfahrungen vorstellen wird. 
 
An dieser Stelle (vorerst) nur in kurzer Form genannt seien außerdem die weiteren Programmpunkte des ersten Veranstaltungstages, drunter die Vorträge 

  • des Exekutivdirektors der BaFin Dr. Frank Grund über die Aufsicht über EbAV und Versicherungsunternehmen,
  • von Jasmin Gröschl (Allianz SE) über Entwicklungen an Kapitalmärkten und ihre zu erwartenden Auswirkungen auf die bAV, 
  • von Arnold Riedmann (Kantar Public) über Ergebnisse der aktuellen, vom BMAS in Auftrag gegebenen Trägerbefragung zur Verbreitung der bAV   

sowie der politische Abschluss des ersten Tages mit der hochrangigen Vertretung  

  • von Staatssekretär Dr. Rolf Schmachtenberg (BMAS), der über die Arbeit im Rahmen des Fachdialogs zur Stärkung der Betriebsrente sowie der Fokusgruppe private Alterssorge berichtete und anschließend mit Dr. Judith Kerschbaumer (ver.di), Lutz Mühl (BAVC) und Beate Petry (BASF SE) über Erfahrungen mit dem Sozialpartnermodell diskutierte,
  • des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesministerium der Finanzen Dr. Florian Toncar, MdB, der zu diesen Themen die Sicht des BMAS präsentierte.

Hierüber und vor allem über das reichhaltige Programm der beiden gemeinsamen Tagungen der Fachvereinigungen (Direktversicherung, Öffentlich-rechtliche Versorgungseinrichtungen, Pensionsfonds und Pensionskasse zum einen und Direktzusage, Mathematische Sachverständige und Unterstützungskassen zum anderen) am zweiten Veranstaltungstag wird in den kommenden Tagen und Wochen an dieser Stelle noch ausführlich berichtet. 

Zentrale Inhalte der aba-Jahrestagung werden außerdem wie gewohnt in den anstehenden Ausgaben der Zeitschrift BetrAV dokumentiert.