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EIOPA Financial Stability Report 2023

26.06.2023

Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung EIOPA hat am 22. Juni 2023 ihren aktuellen „Financial Stability Report“ veröffentlicht. Die schwierigen ökonomischen Rahmenbedingungen (Krieg, Inflation, steigende Zinsen, volatile Aktienmärkte) haben sich im Jahr 2022 laut dem Bericht negativ auf die Aktivseite von Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (EbAV) ausgewirkt. Die Auswirkungen auf die Passivseite waren gemischt und hingen erheblich von verschiedenen Charakteristika der Pensionspläne ab (DB oder DC, verwendetes Bewertungsverfahren). EbAV mit DB-Pensionsplänen konnten ihre solide finanzielle Position weiter ausbauen, da der Rückgang des Werts ihrer Verbindlichkeiten stärker ausfiel als die bei den Vermögenswerten erlittenen Verluste: Ihr geschätzter Bedeckungsgrad (estimated funding ratio) stieg von 118 auf 120%.

Die Asset Allocation von EbAV hat sich im Lauf von 2022 verändert. So ist der Anteil von Kapitalanalgen, die in Investmentfonds investiert sind, über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) hinweg betrachtet von 51 auf 42% gesunken. Zeitgleich stieg der Anteil der Assets, die direkt in Aktien investiert sind, von 15 auf 18% an. Der Anteil der Gesamtinvestitionen in Staat- und Unternehmensanleihen blieb weitgehend konstant (20 bzw. 11%). Allerdings ist zu beachten, dass diese Zahlen aufgrund dessen Dominanz vor allem die Entwicklung innerhalb des niederländischen EbAV-Sektors widerspiegeln, der 62% des von EbAV im EWR gehaltenen Vermögen ausmacht. So ist beispielweise in Deutschland der Anteil von Assets, die in Investmentfonds investiert sind, mit über 60% deutlich höher.

Über den gesamten EWR betrachtet hatten am Ende des Jahres 2021 29 Mio. Menschen eine aktive EbAV-Anwartschaft, davon 9,5 Mio. in DB- und 12,4 Mio. in DC-Pensionsplänen (beim Rest war eine entsprechende Zuordnung angesichts der Datenlage unmöglich). 63% aller Anwärter kommen aus den Niederlanden, Deutschland oder Italien. Zum selben Stichtag zahlten EbAV im EWR Betriebsrenten an insgesamt 9,1 Mio. Begünstigte aus, wobei hier der Anteil an DB-Renten mit 51% deutlich höher ausfällt als der an DC-Renten (18%). Für den verbleibenden Teil der EbAV ist keine Aufteilung verfügbar.