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BaFin-Marktstudie zu ESG-Daten und -Ratingverfahren

16.02.2024

Die BaFin hat am 14. Februar 2024 die 30-seitige Marktstudie zur Erhebung von und zum Umgang mit ESG-Daten und -Ratingverfahren durch Kapitalverwaltungsgesellschaften veröffentlicht (BaFin-Meldung). Für ihre Studie hat die BaFin 30 deutsche Kapitalverwaltungsgesellschaften und sechs ESG-Ratinganbieter befragt. Zu den größten Herausforderungen bei der Erhebung und dem Umgang mit ESG-Daten und Ratings zählen die KVGen „die teils mangelnde Qualität, die zum Teil schlechte Datenabdeckung, die mangelnde Aktualität sowie die geringe Vergleichbarkeit und Transparenz der ESG-Daten und der zugrundeliegenden Ratingmethodik“.

Die Studie enthält folgenden Appell der BaFin an die ESG-Datenanbieter (S. 5f.): „Basierend auf den Ergebnissen dieser Studie appelliert die BaFin, dass ESG Daten- und Ratinganbieter ihre Methoden im Detail und auf eine verständliche und einfache Weise offenlegen sowie in einem angemessenen Zeitrahmen auf Rückfragen ihrer Kunden reagieren. Laut dem Sustainable Finance-Beirat sollten dabei vor allem die zugrunde gelegte Philosophie (Zielaussagen, z.B. Impact, Performance etc.), die Beschreibung der Methodik für alle ESG-Produkte (Ratings, Scores, Datensätze), die Methodik zur Erarbeitung der Bewertung inklusive Gewichtungen, der Umgang mit fehlenden Unternehmensdaten beziehungsweise Informationen zu geschätzten Daten sowie die verwendeten Datenquellen offengelegt werden.“

Im Hinblick auf die zum Teil fehlende Datenabdeckung hofft die BaFin auf das zentrale europäische Zugangsportal (ESAP) der EU, in dem finanz- und nachhaltigkeitsbezogene Informationen zu Unternehmen veröffentlicht werden sollen, und auf die Verordnung zu ESG-Ratingaktivitäten, in der u.a. verschiedene Transparenz- und Governanceanforderungen an die Ratinganbieter definiert werden.